Gedanken zur Fastenzeit

Jeder katholischer Christ ist verpflichtet wenigstens ein Mal im Jahr und zwar vor Ostern zur Beichte zu gehen. Die Beichte ist ein Sakrament, alle Sakramente wurden durch Jesus Christus eingesetzt. Sie sollen die Menschen zum ewigen Heil hinführen und sie können niemals überflüssig oder ungültig werden!

Die Bußandachten, die in den Pfarreien angeboten werden sind Vorbereitung auf das eigentliche Ziel der Fastenzeit: die Umkehr durch das Bußsakrament. Der Mensch soll die Fastenzeit nutzen um umzukehren und sich zu Gott hinzuwenden.
Sie werden nun als praktizierender Christ sagen, brauch ich nicht, ich bin ja schon ein Gläubiger. Es gibt aber immer eine Umkehr, sei es vom Schlechten zum Guten, vom Guten zum Besseren oder vom Besseren zum Besten. So sind wir immer alle angesprochen, uns noch mehr vom Weltlichen zu lösen und die Kontemplation zu suchen, die Nähe zu Gott. Jesus ging 40 Tage in die Wüste, suchte die Ruhe, das Alleinsein. Gerade in unserer Zeit, wo wir so vielen Süchten ausgeliefert sind, wäre es wichtig, den Abstand zu diesen Ablenkungen einzuüben. Die Kirche fordert uns in der Fastenzeit auf, ganz bewusst Verzicht zu üben. Liebgewordene Routinen zu durchbrechen durch Verzicht von Genussmitteln oder von Unterhaltung wie Musik, Internet und Fernsehen.
Diese Zeit Gott zu schenken in Form von Gebet, dem Lesen der Bibel oder eines guten Buches, das einem im katholischen Glauben stärkt etc. Auch für mich ist es unglaublich schwer mal auf bestimmte Rituale zu verzichten, wie z. B. der Kaffee nach dem Essen. Ich glaube aus eigener Erfahrung , dass wir nicht alles auf ein Mal anpacken sollten. Wir sollten uns jede Woche mal einen bestimmten Verzicht auferlegen und den versuchen in der Woche durchzuhalten. Man kann allerdings auch feststellen, dass Vorsätze , die man durchgezogen hat, zu einer länger anhaltenden Befriedigung führen. Almosen, Verzicht, Gebet und die Beichte führen uns näher zu Gott und sorgen für eine größere und intensive Erfüllung vor allem der Osterfreude, denn wir gehen gemeinsam mit Jesus durch die Fastenzeit , nehmen an seinem Kreuz teil und haben so auch Anteil an der Freude seiner Auferstehung.
Als ich kürzlich in einer Kirche war, kam die Sakristanin und verstaute im Beichtstuhl irgendwelchen Kram. Es war für mich unerträglich zu sehen, wie man den heiligen Ort eines Beichtstuhles entwürdigt, indem man ihn seiner Bestimmung beraubt und daraus eine „Rumpelkammer“ macht. Jesus hat das Martyrium freiwillig auf sich genommen, um uns den Himmel zu öffnen. Die Beichte ist erkauft durch sein furchtbares Leiden am Kreuz! Heute war das Evangelium , wo Jesus die Händler aus dem Tempel treibt. Die Aussage ist eindeutig: Tempel(Kirche) und Handel vertragen sich nicht. In keiner Kirche sollte Handel getrieben werden, auch wenn man noch so viele gute Ausreden dafür hat. Was würde Jesus heute tun, wenn er die Beichtstühle öffnet und den Müll darin sieht?
Das Leid im Fegefeuer übersteigt jede irdische körperliche Qual. Oft hört die Leute sagen: gut ,dass er jetzt gestorben ist, jetzt hat er seine Ruhe. FALSCH! Jetzt fängt das Leid und die Qual erst an. Vor allem für diejenigen, die nie gebeichtet und die Barmherzigkeit Gottes nie in Anspruch genommen haben. Alle Sünden und Verfehlungen eines ganzen Lebens müssen gesühnt werden, weil man sich zu Lebzeiten nicht um Heiligung bemüht hat. Besonders schlimm ist das Fegefeuer für Priester. Wie viele Menschen gehen ewig verloren, weil sie niemand zur Reue und Beichte animiert hat. Die Beichte schenkt uns nicht nur den Himmel, sie schenkt uns auch Ablässe, die unser Fegefeuer erheblich verkürzen, sie schenkt auch bereits jetzt seelische und sogar körperliche Heilungen. Viele Krankheiten sind Folge von schweren Sünden und der Unbußfertigkeit. Ich würde auch jedem Laien unbedingt davon abraten die Kommunion auszuteilen. Das dürfen nur Priesterhände! Maria Simma hat in ihrem Buch „Mein Verkehr mit armen Seelen“ ihre Erlebnisse mit den armen Seelen im Fegefeuer niedergeschrieben. Lesenswert.
Ich wünsche Ihnen eine gesegnete und gnadenreiche Fastenzeit, die Sie zu einer guten Beichte und damit sicher in den Himmel führt…
„Was nützt einem alle Herrlichkeit auf Erden, wenn man für die Ewigkeit verloren wäre….“