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Wahrheiten, die immer bleiben werden…..

Auf dem Weltkongress „Kirche in Not“ in Würzburg konnten wir Weltkirche erleben und die Situation der Kirche mal aus einem anderen Blickwinkel her betrachten. Mit Vorträgen, in denen es um alle Facetten von Verfolgung ging, wurde schnell klar, dass die Weltkirche mit anderen Themen zu kämpfen hat , als die Kirche in den europäischen Wohlfahrtsstaaten. Das erklärt auch, weshalb die Gräben zwischen den europäischen und den Bischöfen der dritten Welt so groß sind, wenn es um Themen geht, die eine Weltsynode betreffen. Während im Rest der Welt die Verfolgung so zugenommen hat, dass die Christen bedroht, gefoltert und getötet werden, überlegen sich Christen in reichen Staaten, wie man die letzten Wahrheiten, wie Buß- und Ehesakrament noch abschaffen könnte, damit es sich noch besser, ohne Gewissensbisse, leben lässt. Wahrheiten, die immer bleiben werden….. weiterlesen

Ablass

Ich möchte an den Anfang die Definition  des Ablasses stellen (Kathpedia).

Ablass (lat. indulgentia) ist der Nachlass zeitlicher Strafe vor Gott für Sünden, deren Schuld schon getilgt ist; ihn erlangt der entsprechend disponierte Gläubige unter bestimmten festgelegten Voraussetzungen durch die Hilfe der Kirche, die im Dienst an der Erlösung den Schatz der Sühneleistungen Christi und der Heiligen autoritativ verwaltet und zuwendet. (CIC can. 992)
Der Ablass ist dem dritten Teil des Bußsakraments zugeordnet, der tätigen Wiedergutmachung:
Der Beichtvater kann im Namen Jesu die Sünden zwar vergeben, jedoch nicht die Sündenstrafen aufheben. Dies geschieht in der persönlich zu leistenden Genugtuung, unterstützt durch den Ablass. Bei einem Ablass wird die Strafe für Sünden aufgrund von guten Werken (Gottesdienst, Gebete, Almosen, Pilgerfahrt) teilweise oder ganz erlassen. Möglich ist Ablassgewinnung aufgrund des Versöhnungsopfers Christi und im Vertrauen auf ihn. Ohne ihn wäre jede Sünde unwiderruflich und auch in ihren Folgen unheilbar.

 Ich habe ja schon über die Sünden  gesprochen und dass sie in der Beichte vor Gott getilgt werden können, damit ist die  Schuld vor Gott vergeben. Jede Sünde zieht aber eine Strafe mit sich, weil eine Sünde negative  Folgen hat und sich immer noch auswirken kann. Machen wir ein Beispiel: ein Kind wurde von seinen Eltern schlecht behandelt. Als Erwachsener hat es seinen Eltern vergeben, die Eltern haben auch ihre Schuld bereut,  dennoch wirkt sich unter Umständen das Gefühl der Kindheit  des  „Ungeliebtseins“  und  ein daraus resultierendes geringes Selbstwertgefühl  negativ und lebenslang auf das Verhalten dieses  Menschen aus.  Die begangene Sünde ist also kein abgeschlossener Akt, sondern die Sünde ist in der Welt und lebt weiter.

Wir müssen daher diese von uns begangene Sünde und deren Folgen  in irgendeiner Weise wieder gutmachen. Es reicht nicht aus, dass wir sie bekennen, wir müssen sie auch einsehen und bekämpfen. Ferner müssen wir Einfluss auf die von uns begangenen Sünden nehmen, indem wir beten (für die Seelen im Fegefeuer, für die Bekehrung der Sünder, für die Ausbreitung des Reiches Gottes,etc…) oder die hl. Messe besuchen,  durch deren Vollzug die Sünde klein gehalten wird. Es gibt nichts Größeres auf Erden  als am heiligen Messopfer teilzunehmen. Jede Teilnahme an einer katholischen heiligen Messe erhöht unsere Glorie im Himmel.  Es tut  weh, wie achtlos auch praktizierende  Christen daran vorbeigehen. 30 Minuten jeden Tag für die Ewigkeit, stattdessen verbringen die meisten  mit unnützen Dingen, die keine Auswirkung auf die Ewigkeit haben.

Das Mittelalter kam durch seinen Ablasshandel leider zu Unrecht in ein schlechtes Licht.  So war es an sich gut und richtig, dass  durch bereits irdische Wiedergutmachung  der begangenen Sünden in Form eines Ablasshandels im Wesentlichen auch in ein soziales Netz investiert wurde, das z. B. Witwen und Waisen ein Einkommen sicherte. Es wurde in Bauten investiert und ein Gemeinwesen geschaffen.  Der Umstand , dass viele Geistliche den Ablass für persönliche Bereicherungen nutzte , war zum Teil auch organisatorisch bedingt. Früher waren die einfachen Priester verheiratet. Sie hatten wie andere Familien  viele Kinder, die ernährt  werden mussten. So konnte sich oftmals der Priester nicht seiner eigentlichen Aufgaben der Seelsorge widmen, sondern musste sehen, wie er seine Familie durchbrachte. So wurde der Ablass oftmals zur Einkommensquelle der Geistlichen und ihrer Belange.  Ein  trauriger Höhepunkt bildeten die Ablassbriefe im 15. Jahrhundert. Man konnte sich angeblich  allein durch Geld  freikaufen von der Qual im Fegefeuer, was der Lehre der Kirche in diesem Sinne widersprach.  Zu Recht prangerte Martin Luther dies an, denn zuerst einmal muss ein Mensch seine Sünden aufrichtig bereuen und die Sünde nicht mehr begehen. Er kann nicht weiter sündigen und sich in Form von Zahlungen wieder freikaufen. Leider wollte Martin Luther diesen Missstand nicht in der katholischen Kirche beheben, sondern trennte sich lieber von ihr um  regelrechte Glaubensänderungen in seiner protestantischen Kirche zu realisieren.  Das Konzil von Trient beendete diese Missbräuche, in dem es festlegte, dass die Ablässe ohne Geld zugesprochen werden. Außerdem sollten sich die Priester nur ihrer Berufung nämlich der Seelsorge widmen, daher kam es als Beschluss des Konzils zu der Errichtung von Priesterseminaren, für die man keine verheirateten Männer mehr anwarb  sondern ledige Männer.

Was bedeutet der Ablass nun  für uns Gläubige?

Der Ablass ist eine ganz große Gnadengabe, die uns Gott durch seine Kirche gewährt. Er hat unter viel Schmerz und Qual unsere Erlösung bereits erwirkt. Nach seinem Sühnetod konnten Menschen wieder nach dem Sündenfall Adam und Evas in den Himmel  zur Anschauung Gottes gelangen.
Wir müssen  unsere Sünden nicht  durch Leid sühnen, das hat Gott für uns bereits getan. Er verlangt aber , dass wir ihm sagen , die Sünde und die Sünde , die du für mich gesühnt hast, ist von mir!  Dieses Bekenntnis tun wir in der Beichte.  Die Sünden, die wir bereut und gebeichtet  haben, werden getilgt.  Somit ist unsere Schuld vor Gott aufgehoben und der Himmel ist uns gewiss.  Die Sündenstrafen jedoch verbleiben und müssen im Fegefeuer gesühnt werden. Von Heiligen wissen wir, dass der Ort des Fegefeuers, der Ort der Reinigung ein sehr schmerzvoller Ort ist, der jede irdische Pein übersteigt.

Stellen wir uns schlimme Schmerzen vor, diese sind nichts im Vergleich zu den Schmerzen im Fegefeuer. So stimmt die Aussage vieler Zeitgenossen nicht: „Er ist tot, er hat jetzt seine Ruhe“. Das ist absolut falsch! Kommt eine Seele in die Hölle, ist es eine ewige Pein und Qual. Kommt sie in den Himmel, wird sie sozusagen vorher zwangsgereinigt, damit sie  das Licht und die Reinheit  Gottes überhaupt ertragen  kann. Deshalb sollen wir bereits  zu unseren Lebzeiten versuchen an Heiligkeit bzw. Tugenden zuzunehmen, damit wir nicht in großem Maße zwangsgereinigt werden müssen. Beginnen wir jetzt schon damit  falsche Gewohnheiten und Neigungen zu bekämpfen, denn sie machen uns hässlich. Was nützt mir mein aufgeputztes Äußeres, wenn mein Inneres häßlich bleibt? So wie man sich jeden Tag wäscht , so muss man auch sein Inneres waschen. 
Wie kann man heilig werden bzw. sich zumindest auf den Weg machen?  Dies schaffen wir durch die Beichte und den häufigen (täglichen) Besuch der hl. Messe.

Der bekannteste Ablass ist wohl „urbi et orbi“. Der Stadt und dem Weltkreis gespendet. Hat jemand innerhalb  einer Frist , ich glaube  4 Wochen (Weihnachten und Ostern) seine Sünden bekannt und kommuniziert , erhält er durch diesen Segen, dem er zumindest übers Fernsehen zugeschaltet sein muss, einen vollkommenen Ablass seiner Sündenstrafen. Viele Ablässe erhalten wir aber durch ein Gebetsleben. Viele Gebete , die wir in einer bestimmten Zeitspanne beten, bewirken uns Ablässe.  Beten wir für die Seelen im Fegefeuer , dann mildern wir ihre Qual. Ebenso wirksam sind Messen in diesem Anliegen. Ich habe festgestellt, dass man große Hilfen von ihnen bekommt, wenn man ihnen hilft. Deshalb habe ich in schwierigen Anliegen oft eine Messe für sie bestellt und  wurde erhört. Besonders gut ist es , wenn man ein Skapulier trägt, das wird durch einen Priester aufgelegt. Ein Skapulier ist das sichtbare Zeichen der Verbundenheit mit der Mutter Gottes. Wenn sie also regelmäßig beichten und bestimmte Gebete und Opfer verrichten, erhalten sie durch das Tragen des Skapuliers viele Ablässe. Dies jetzt zu erläutern wäre zu  umfangreich und würde den Rahmen hier sprengen. Bitte informieren Sie sich auf katholischen Seiten darüber.

Gott hat uns durch den Ablass ein Mittel an die Hand gegeben, wie wir den Qualen des Fegefeuers entgehen können. Er hat alles bereits  für uns gelitten. Wir müssen lediglich seine Sakramente in Anspruch nehmen und uns wird  eine große Fülle und viele Gnaden zuteil.