Austritte und die Konsequenz

Die Zahlen lassen aufhorchen. In der ersten Hälfte dieses Jahres haben 60% mehr Menschen als im Vorjahr die katholische Kirche verlassen.  Die Zahlen für die protestantische Glaubensgemeinschaft liegen weit höher und wurden  bislang leider in genauen Zahlen nicht veröffentlicht. Spätestens jetzt müsste man sich mal darüber Gedanken machen , ob eine Anbiederung an den Protestantismus sinnvoll ist?

Die ständigen Argumente, die Katholiken seien weltfremd und würden zuwenig auf die Befürfnisse der Menschen eingehen, laufen ins Leere. Im Protestantismus ist alles bereits an die Welt angepasst und trotzdem liegen die Austrittszahlen über den der Katholiken. Man  müsste doch denken, dass eine Glaubensgemeinschaft , die damit wirbt, dass man alles darf, was sich Menschen so wünschen, einen ungeheuren Zulauf hat?! Das würde vielleicht klappen, wenn der Mensch kein Gewissen hätte. So kommt  einem aber dann doch mal in einer stillen Minute der Gedanke  , ob das wirklich so Sinn macht, wenn man sich seine eigenen Gebote definiert und sie dann als Wille Gottes verkauft. Letztlich kann das nicht wirklich befriedigen.  So warnt uns Jesus bereits in der Bibel:
Es werden nicht alle, die zu mir sagen: HERR, HERR! ins Himmelreich kommen, sondern die, die den Willen  meines Vaters tun.“

Ich hoffe, dass diese Zahlen ein Weckruf sind für unsere Bischöfe. Wir erreichen die Menschen nicht durch Anbiederung an eine Glaubensgemeinschaft, die sich von der Wahrheit verabschiedet hat, sondern dadurch dass wir Ihnen den Sinn des Lebens  erschließen. Daher ist die Neuevangelisation das Gebot der Stunde! Wirksame Aufbrüche gibt es in Night Fever, das den Menschen wieder neu die Präsenz Gottes unter uns bewusst macht und die Anbetung zu unserem Gott fördert und vertieft. Leider wird diese wirksame Aktion zu wenig angeboten und gefördert  Dies ist schade, denn große Gnaden gehen für Gläubige und eine Pfarrei verloren.  Eine Pfarrei lebt nicht nur vom Aktionismus, sondern sie muss auch im Gebet getragen werden, dass Gott zum Erfolg verhilft. Vielleicht erreichen wir , dass  wir viel Geld bekommen  zum Wohl der Menschen, dass wir also viel „erfolgreiche“  Sozialarbeit leisten, was ja auch gut ist,  aber wie können wir sicherstellen, dass die Menschen letztlich auch für die Ewigkeit gerettet werden?! Was nutzen mich alle Hilfen auf Erden, wenn ich  vielleicht schon für die Ewigkeit  verloren bin? Volle Kirchen sind auch kein Indikator für erfolgreiche Kirchenarbeit , wichtig ist der Seelenzustand der Gläubigen! Wie viele gehen mit schwerer Sünde oder mit Todsünde zur Kommunion?

Hier sind Gebete wichtig, denn Gnaden müssen auch erbetet oder durch Opfer erbracht werden. Dies ist nicht mehr so im Bewusstsein der Christen, die denken, dass Gott automatisch all das leistet , weil er ja das Gute für seine Kirche will. Aber Gott braucht unseren Willen um seinen Willen durchzusetzen. Wir erwerben uns dadurch eine höhere Glorie im Himmel , dass wir eben nicht nur um unsere Belange beten, sondern für die Belange unserer Mitmenschen und der Kirche, der Institution , die den Willen Gottes vermittelt. Nicht umsonst fordert uns Jesus z. B. auch  auf: „Bittet den Herrn der Ernte, daß er Arbeiter sendet!“  Viele haben die Meinung, das wird er schon selber erledigen, das ist ja sein ureigenes Interesse, dafür muss ich nichts tun.

Wer begriffen hat, dass Gott wirklich und wahrhaftig im Allerheiligsten Sakrament der katholischen Kirche anwesend ist, der findet auch einen Zugang zu dieser Kirche und ihren Sakramenten. Deshalb hoffe ich , dass es ein Umdenken gibt in unseren Bistümern, dass wir nicht in falscher Gesinnung die Wahrheit opfern, sondern uns neu auf unsere katholischen Wahrheiten besinnen, die uns zu Gott in die Ewigkeit führen: Anbetung, Beichte und Eucharistie!