Die Dringlichkeit des Gebetes

Liebe Leser und Leserinnen,

bereits in meinem letzten Artikel habe ich auf die Wichtigkeit des Gebetes hingewiesen. Wir haben mehrere Möglichkeiten mit Gott in Verbindung zu treten. Dies geschieht in einfacher Form, in dem ich mit Gott rede wie mit einer Person. Für mich war das Reden mit Gott von klein auf selbstverständlich. Heute belächeln wir die Filme mit Don Camillo, aber sie haben einen wahren Kern.  Wir bekommen wirklich Antworten auf aufrichtige Fragen, zwar nicht mit hörbarer Stimme, aber Gott findet immer ein Medium mit dem er seinen Willen kundtun kann.  Eine andere Möglichkeit sind die Sakramente, in denen wir Gott direkt begegnen und eben das Gebet.

Wir haben regelmäßige Gebetsabende. Nach unserem gemeinsamen Beten zieht jeder von uns als Abschluss noch einen Bibelspruch. Ich  bekam 3 mal hintereinander aus mehr als 200 Bibelsprüchen immer den gleichen:
„Herr, lehre mich beten….“.  Ich habe mir dann den Kopf darüber zerbrochen, ob ich nun falsch  oder zu unkonzentriert bete. Letztlich bekam ich eine Antwort auf  meiner Wallfahrt nach Banneux. Dort kam durch den Lautsprecher: Die Gebetsgruppe „Herr, lehre mich beten“ trifft sich dann und dort. Ich bin dann dorthin gegangen und der erste Satz , den die Leiterin sagte, war: „Diese Aufforderung heißt nichts anderes als viel zu beten!“

Vor ein paar Jahren beschloss ich auf  einer Wallfahrt nach Lourdes mal in den Chor zu gehen. Dies geht einher mit Chorproben und dem Einsingen vor der eigentlichen Messe. Man muss da viel Zeit investieren. Ich verfolgte dabei zwei Ziele: einen super Sitzplatz zu bekommen und halt mitzusingen ,was mir viel Spaß macht. An dem Tag an dem ich zu der Chorprobe gehen wollte, hatte ich  keine Stimme mehr und dies hielt während der ganzen Wallfahrt über an.  So etwas hatte ich weder vorher noch nachher jemals wieder.  Ich sah darin den  Willen Gottes, dass ich die wenige Zeit in Lourdes zu nichts anderem nutzen sollte als zum Gebet. Ich muss dazu sagen, dass wir in Lourdes schon viele Gnaden erhalten haben, dazu muss man wissen, dass wir an einem Gnadenort Erhöhrungen oder Gesundung erlangen, ohne dafür sehr lange und ausdauernd beten und opfern zu müssen. Daher sind wir gut beraten, wenn wir zu solchen Orten fahren um Erhörung in unseren Anliegen zu bekommen.  Wenn wir davon ausgehen, dass jedes Gebet eine Auswirkung hat,  müssen wir uns auch klarmachen, dass wenig bis kein Gebet eine große Unterlassungssünde darstellt.  Wir dürfen auch nicht glauben, dass Gott uns automatisch das zur Verfügung stellt, was in seinem Sinne ist.  Zu meinen, wir müssen um Priesternachwuchs nicht beten, ist völlig falsch. Priesternachwuchs ist eine große Gnade für die Menschheit, gerade  solche große Gnadengeschenke müssen erbetet werden! Wie ich bereits sagte, kann dieser  nicht endende Flüchtlingsstrom zum Fluch oder zum Segen werden, dies liegt in unseren Händen. Der Weltfrieden ist bedroht, auch hier kann jedes Gebet  vieles noch  ändern oder hinauszögern. Wenn Gott uns aufruft etwas zu tun, sollten wir das Ganze als dringlich ansehen.  Im letzten Monat sprach die Gottesmutter in der Botschaft von Medjugorje ebenfalls davon, für den Frieden zu beten.

Neueste Botschaft, 25. November 2015 
Liebe Kinder! Heute rufe ich euch alle auf: betet in meinen Anliegen. Der Friede ist in Gefahr, deshalb meine lieben Kinder, betet und seid Träger des Friedens und der Hoffnung in dieser friedlosen Welt, wo Satan angreift und auf alle Arten versucht. Meine lieben Kinder, seid beharrlich im Gebet und mutig im Glauben. Ich bin mit euch und halte für euch alle vor meinem Sohn Jesus Fürsprache. Danke, dass ihr meinem Ruf gefolgt seid!

Wichtig ist , dass wir vorallem die Anbetung fördern. Eine Gruppe Jugendlicher hat 1989 im Zusammenhang mit den Weltjugendtagen Night Fever ins Leben gerufen. Dieser gestaltete Anbetungsabend hat mittlerweile schon zu vielen Bekehrungen geführt, weil hier ganz klar wird, dass wir, die Katholiken,  den lebendigen Gott in unserer Kirche haben. Der Mensch ist zu nichts anderem als zur Anbetung Gottes geschaffen. Auch wir haben am 18.12.  ab 18.00 Uhr  wieder Night Fever worauf ich mich sehr freue, besonders so kurz vor Weihnachten…..
Wir können den IS nicht durch Bombardements stoppen , sondern nur durch das hl. Messopfer und  das Rosenkranzgebet. Und so möchte ich Sie liebe Leser und Leserinnen dazu ermuntern  jeden Tag die hl. Messe zu besuchen und den Rosenkranz zu beten und die Anbetung in unseren Kirchen zu fördern und zu besuchen. Sollten Sie keinen ganzen Rosenkranz schaffen, dann beten Sie ein oder mehrere Gesetze (überall kann man das , im Auto, im Wartezimmer etc.)

Ich wünsche Ihnen allen ein gnadenreiches Weihnachtsfest und ein gesegnetes und  hoffentlich noch ein friedliches Neues Jahr 2016!

Mein Gedicht kennen Sie ja:

Es treibt der Wind im Winterwalde…

Es treibt der Wind im Winterwalde
Die Flockenherde wie ein Hirt,
Und manche Tanne ahnt, wie balde
Sie fromm und lichterheilig wird.

Sie lauscht hinaus. Den weissen Wegen
Streckt sie die Zweige hin bereit
Und wehrt dem Wind und wächst entgegen
Der einen Nacht der Herrlichkeit.

Rainer Maria Rilke

P.S. Sollte ich jemals ein schöneres finden, werde ich es ersetzen….  😉