Zeichen oder Realpräsenz?

Den meisten Christen ist der Unterschied zwischen katholisch und evangelisch überhaupt nicht klar. Deswegen können wir ihnen aber nicht böse sein, denn wer sagt es ihnen richtig? Gestern war ich in der Kirche und musste mir in einer katholischen Kirche sagen lassen, dass es sich ja bei der konsekrierten Hostie ja nur um ein Zeichen handelt!??? Also wie sollen Katholiken das Richtige glauben, wenn sie von „protestantischen“ Priestern unterrichtet werden? Es gibt fast keine Gemeinsamkeiten zwischen den Protestanten und Katholiken, denn die Protestanten haben in Luther „protestiert“ und den allgemeinen Glauben der Urgemeinde abgelegt. Es gibt keine Weihepriestertum und daher bei Protestanten keine Wandlung in Fleisch und Blut Jesu Christi. Nur was ist das Fleisch und das Blut Jesu anderes als seine Person? Wir beten in der konsekrierten Hostie in der kath. Kirche den lebendigen Gott an, der für uns unsichtbar in diesem Brot lebendig ist! WEnn wir also vor dem lebendige Gott stehen, müssten wir das dann nicht in erster Linie durch unsere Haltung würdigen? Ich gehe nicht zur Kommunion, um mir einen Keks zu holen! Gott kommt zu mir seinem unscheinbaren Geschöpf, daher verlangt es eine andere Kommunionhaltung. Die Art und Weise , wie heute kommuniziert wird, zeigt, dass die Menschen eigentlich nichts begriffen haben, aber wie denn auch, wenn die Priester selbst nicht mehr glauben?! Daher stimmt auch die Aussage nicht: “ ich kann auch im Wald Gott anbeten, ich muss nicht in die Kirche….“ Dies stimmt für den Geist Gottes, der ist nämlich überall, aber um Gott als Person zu begegnen muss ich in die katholische Kirche. Früher ist Jesus öffentlich aufgetreten und so viele Menschen sind auch nicht hingegangen. Heute ist die Situation ähnlich, nur Wenige gehen noch zur sonntäglichen Messe. Das höchste Gebot ist die Gottesliebe aus der die Nächstenliebe resultiert. Dieses Gebot impliziert die Teilnahme an seinem Leiden und Sterben in der Feier des hl. Messopfers. Es gibt keine wahre Nächstenliebe ohne die Hinwendung zu Gott, denn er ist die Ursache jeder Liebe. In einer Dokumentation wurden japanische Paare vorgestellt, die zum katholischen Glauben konvertiert waren. Interessant war, dass sich durch die Konversion auch die gegenseitige Liebe vertiefte. Die Frauen hatten bei ihren Männern nichts Schönes, erst als sie den christlichen Gott anbeteten , verwandelte sich auch das Verhalten der Männer. Die Frau sagte ganz gerührt, dass ihr Mann ihr jetzt Arbeit abnehme und Tee für sie koche. Eigentlich würden wir doch sagen, dass die Beziehung zwischen Mann und Frau etwas ganz individuelles ist. Dies ist aber nicht so. Selbst die Liebe zwischen den Geschlechtern ist so intensiv, wie die Gottesbeziehung, die sie pflegen. Wie pflegen wir nun unsere Gottesbeziehung? Zuerst einmal dadurch, dass wir jeden Sonntag seinem Leiden und Sterben , das er für uns getragen hat, beiwohnen. Sich mit Gott auszutauschen, heisst nicht nur mit ihm zu reden, das sollten wir uns ebenfalls angewöhnen, sondern auch zu ihm zu beten. Dies ist deshalb so wichtig, weil jedes Gebet eine Auswirkung hat und wenn wir nicht beten, wir dann auch ganz sicher an einer negativen Situation nichts ändern. Die hl. Hildegard, die jetzt ja heilig gesprochen wird, sagt, dass nichts auf der Welt allein oder individuell ist, alles hängt miteinander zusammen, ist miteinander verbunden. So stimmt dann auch der folgende Ausspruch: „Keiner kommt allein in den HImmel oder in die Hölle, jeder bringt irgendjemand mit…..“